B2B-Kommunikations-Agentur
0 30 / 367 524 70
team@bp-communicatons.de
Marcel Gehner
2.10.2019

Fachpack ReCap

3 Tage Fachpack in Nürnberg – Europas Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik. Größtenteils positiv fiel bei den Teilnehmern, mit denen wir sprachen, die Bewertung der diesjährigen Messe aus. Es wurde gesprochen, verhandelt und verkauft.

Die Bewertung aus Kommunikations-Perspektive

Aus Sicht eines Kommunikationsexperten fällt das Urteil differenzierter aus:

Wir haben viele spannende Messeauftritte gesehen. Mit klarer und verständlicher Kommunikations-Botschaft, innovativen Gestaltungselementen und interaktiven Maßnahmen für die Standbesucher.

Wir sahen allerdings auch zahlreiche Unternehmen, die den Sinn und Zweck einer Messe offensichtlich in der Entwicklung des Standkonzeptes vergessen habe. Oft musste man nachfragen um zu verstehen, welche Leistungen/Produkte ein Unternehmen denn überhaupt anbietet. An anderen Ständen wurden so viele Botschaften platziert, das bei bestem Willen nicht erkennbar war, was die Kernmessage sein soll. Oft wurden auch Produkte/Maschinen lieb,- und ideenlos ausgestellt.

So viel Budget – so wenig Output

Unverständlich und schade sind diese Negativbeispiele wenn man sich anschaut, wie viel Budget in solch eine Messe fließt. Für viele Unternehmen bilden Messeauftritte den größten Posten in der Kommunikations-Budget-Planung! Warum wird dann das Format und das Potential nicht bestmöglichst ausgeschöpft? Zumindest die Grundfragen sollte man doch im Vorfeld beantwortet haben:

  • Was ist meine Kernbotschaft?
  • Wie bringe ich diese der Zielgruppe verständlich näher?
  • Was sagt mein Messeauftritt über mein Unternehmen aus?
  • Mit welchen Zielen gehe ich auf die Messe? (Nur messbare Maßnahmen lassen sich auswerten und bieten zumindest den zarten Ansatz einer ROI-Betrachtung im Nachgang!)

Grundsätzlich gab es übergreifend zwei bestimmende Kommunikations-Themen:

1. Die allgemeine „Stimmung“ gegen die Industrie – einhergehend mit vielen Fragen, die kontrovers diskutiert wurden: Wie können wir darauf reagieren? Sind wir intern richtig aufgestellt, um eine so komplexe kommunikative Gemengelage zu beherrschen? Wen/welchen Bereich trifft es als nächstes? Welche Antworten findet die Politik und was wird das für uns bedeuten? Sollte die Industrie nicht zusammen aktiv werden? Was machen die Verbände etc.?

Es gibt keine einfachen Antworten – wir finden ganz grundsätzlich: Die Industrie muss endlich aus der Schockstarre erwachen und Kommunikation aktiv gestalten anstatt reaktiv gestaltet zu werden!

2. Der Reifegrad der Branche hinsichtlich Digitalisierung der Kommunikation – das geht oft mit Punkt 1 einher. Viele Unternehmen stellen fest, dass Sie sich plötzlich auf Augenhöhe mit dem Endverbraucher befinden. Eine komplett neue Herausforderung. Dieser begegnet man nicht mit den klassischen gelernten Kommunikationsmaßnahmen wie Pressemeldungen, Broschüren oder statischen Websites. Wir sprechen über einen Paradigmenwechsel in der Kommunikation – die Veränderung muss also im Kopf beginnen, um sie dann umsetzen zu können. Es bleibt das Gefühl, dass die Digitalisierung der Kommunikation als abstrakte Gefahr wahrgenommen wird – allerdings häufig ohne Ideen, wie mit dieser umgegangen werden kann/soll.

Wir sind von Hause aus Optimisten und daher der festen Überzeugung, dass die Veränderungen in der Kommunikation große Chancen mit sich bringen. Wir können viel schneller, dynamischer und direkter kommunizieren. Wir werden durch den Shift ins digitale Ressourcen einsparen, Botschaften globaler verbreiten und Kampagnen messbarer und damit performanter gestalten können. Man muss sich nur darauf einlassen.

Wir schauen gespannt auf die kommenden Monate – und freuen uns auf die anstehenden Messen. Die Fachpack wird 2021 wieder stattfinden – genug Zeit eigentlich, um den Messeauftritt zu überdenken…